Vertreter der Bundesregierung und der Wirtschaft haben im
Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder am 16. Juni den
Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in
Deutschland ("Ausbildungspakt") geschlossen.
30.000 zusätzliche Ausbildungsplätze
Die Wirtschaft setzt sich das verbindliche Ziel, während der
dreijährigen Dauer dieses Paktes im Jahresdurchschnitt
30.000 zusätzliche Ausbildungsplätze einzubringen. Die
Bundesregierung wird ergänzend die Zahl der Ausbildungsplätze in
der Bundesverwaltung um 20 Prozent erhöhen. Außerdem stellt der
Bund sicher, dass das Bund-Länder-Ausbildungsprogramm Ost im
Jahr 2004 mit 14.000 Plätzen fortgeführt wird.
Einstiegsqualifikationen
Um zu erreichen, dass junge Leute im ersten Anlauf ihre
Berufsausbildung erfolgreich abschließen, stellt die Wirtschaft
zusätzlich zu ihrem Lehrstellenangebot insgesamt 25.000 Plätze
für betriebliche Einstiegsqualifikationen (zum Beispiel
Berufspraktika) bereit. Dabei tragen die Betriebe die Sach- und
Personalkosten der Ausbildung, die Bundesagentur für Arbeit wird
einen Zuschuss zum Unterhalt der Jugendlichen zahlen. Die
Bundesagentur für Arbeit setzt ihre Ausbildungsförderung -
mindestens auf gleicher Höhe wie im Jahr 2003 - fort. Dies gilt
insbesondere für die Berufsvorbereitung.
Vermittlung weiter optimieren
Die Bundesagentur wird die Jugendlichen frühzeitig durch ein
Call-Center kontaktieren. Das Call-Center setzt sich außerdem
regelmäßig mit den Betrieben in Verbindung, die freie
Ausbildungsplätze gemeldet haben. Auch die lokalen Kammern und
Agenturen für Arbeit werden diese Daten abgleichen. Ab September
laden die Agenturen und Kammern dann die bis dahin
unvermittelten Jugendlichen gemeinsam ein, um ihnen ein Angebot
auf einen Ausbildungsplatz zu unterbreiten. Hilfsweise kann
einem jungen Menschen auch eine andere angemessene
Qualifizierungsmaßnahme angeboten werden.
Originaltext des
Ausbildungspakts.