Artikel des Presse- und
Informationsamt der Bundesregierung am 05.04..2001:
Das Münchner Marktforschungsinstitut Wimmex AG hatte im
Auftrag des Wirtschaftsmagazins "impulse" <Impulse.de/> und
des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft <BVMW.org> (BVMW)
eine bundesweite Erhebung zu den Erfahrungen mit der
"Green Card" durchgeführt (veröffentlicht im März
2001). 420 Unternehmen, die "Green Card"-Inhaber
beschäftigen, und 480 "Green Card"-Inhaber wurden
befragt.
Die wesentlichen Ergebnisse der Studie:
Erfahrungen der Unternehmen
Im Umfeld jedes "Green Card"-Inhabers wurden im
Durchschnitt weitere 2,5 zusätzliche Arbeitsplätze
geschaffen. Dabei haben 69 Prozent der Unternehmen haben neben
den "Green Card"-Inhabern zusätzliche Mitarbeiter
eingestellt. 95 Prozent der Unternehmen planen, die Zahl ihrer
Beschäftigten bis Ende 2001 aufzustocken. Vier von fünf
Unternehmen (82 Prozent) sagen, ihre Wettbewerbsfähigkeit
habe sich durch die "Green Card"-Mitarbeiter
verbessert. Drei von vier Unternehmen (74 Prozent) würden
ihren "Green Card"-Mitarbeitern einen unbefristeten
Vertrag anbieten. Fast jedes zweite Unternehmen (45 Prozent)
hat vor Inkrafttreten der "Green Card"-Regelungen
Aufträge aus Personalmangel ablehnen müssen. Jedes dritte
Unternehmen (36 Prozent) hat seit Einstellen von "Green
Card"-Inhabern zusätzliche Inlandsinvestitionen
getätigt. Jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) hat darauf
verzichtet, Unternehmensteile ins Ausland zu verlagern. Zwei
von drei Unternehmen (64 Prozent) geben an, vorherige
Rekrutierungsbemühungen seien an unzureichender
Qualifizierung der Bewerber gescheitert. Vor Inkrafttreten der
"Green Card"-Regelungen haben zwei von drei
Unternehmen (63 Prozent) ihren Personalengpass durch
Überstunden kompensiert. Vor der "Green
Card"-Initiative haben die Unternehmen im Durchschnitt
fünf Monate gebraucht, um eine IT-Spitzenkraft
zu finden, nunmehr sind es durchschnittlich
sechs Wochen. Drei von vier Unternehmen (75 Prozent)
geben an, dass der zuletzt eingestellte "Green
Card"-Mitarbeiter die Anforderungen genau erfülle. 92
Prozent der Unternehmen haben ihre Weiterbildungsausgaben
nicht gekürzt, seitdem "Green Card"-Mitarbeiter
beschäftigt werden.
Erfahrungen "Green
Card"-Inhaber
Jeder dritte neu einreisende "Green Card"-Inhaber
(34 Prozent) besaß bereits vor Jobantritt deutsche
Sprachkenntnisse. Über drei Viertel der "Green
Card"-Inhaber (77 Prozent) gibt an, dass es bei den
Formalitäten keinerlei Hindernisse gegeben habe. Der Kontakt
zum Arbeitgeber ist in jedem zweiten Fall durch gegenseitiges
Ansprechen (52 Prozent) zustande gekommen. Jede dritte
Einstellung (30 Prozent) wurde über das Internet vorbereitet
(10 Prozent über die Jobbörse der Bundesanstalt für Arbeit,
20 Prozent über andere Jobbörsen). Vier von fünf
"Green Card"-Inhabern (82 Prozent) können sich
einen Verbleib in Deutschland über die fünf Jahre hinaus
vorstellen. Die "Green Card"-Inhaber bewerten ihr
soziales Umfeld positiv: Das Verhältnis zu Kollegen und
Vorgesetzten wird als gut bis sehr gut beschrieben. Die
Erfahrungen mit Nachbarn bzw. außerhalb des Arbeitsplatzes
sind ebenfalls gut.