Das
        HANDELSBLATT berichtete am Dienstag, den 20. März 2001 :  
   
        Reuters
        MÜNCHEN.  Die im vergangenen Sommer eingeführte
        "Green-Card"-Initiative der Bundesregierung wird
        einer Studie zufolge von der großen Mehrheit der beteiligten
        Unternehmen und Arbeitnehmer als Erfolg gewertet. 82 %
        der insgesamt 700 befragten Firmen hätten erklärt, ihre
        Wettbewerbsfähigkeit habe sich durch die Green-Card deutlich
        verbessert, teilte das Arbeitsamt München am Dienstag mit.
        Infolge jeder vergebenen Green-Card seien zudem
        durchschnittlich 2,3 Arbeitsplätze für Inländer geschaffen
        worden. 
        Die
        rot-grüne Koalition hatte im August beschlossen, bis zu 20 000
        ausländischen Spezialisten der Informations- und
        Telekommunikationstechnik eine auf maximal fünf Jahre
        befristete Arbeitserlaubnis zu erteilen. Bis Mitte März sind
        nach Angaben des Arbeitsamtes München jedoch nur etwa 6 000
        Green-Cards zugeteilt worden. Die vorgelegte Studie sei die
        erste repräsentative Untersuchung der Initiative, hieß es.
        Insgesamt seien etwa 700 Arbeitgeber und 500
        Green-Card-Inhaber befragt worden.  
        75 %
        der an der Initiative beteiligten Firmen sind der Studie
        zufolge mit den ausländischen Fachkräften "sehr
        zufrieden" und wollen diese Ablauf der Fünf-Jahres-Frist
        weiter beschäftigen. Bei den Arbeitskräften liege dieser
        Wert sogar bei 82 %, hieß es. Fast ein Fünftel der
        befragten Unternehmen habe nach Start der Initiative von Plänen
        Abstand genommen, aufgrund des Mangels an Fachkräften Aktivitäten
        ins Ausland zu verlagern, hieß es. Ein Drittel der Betriebe
        habe sogar im Inland expandiert. 
        Allerdings
        sei Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern noch weit von
        einer professionellen Anwerbestrategie für ausländische
        Spezialisten entfernt, hieß es. Dies sei auch der
        entscheidende Grund, weshalb das Kontingent von 20 000
        Genehmigungen bislang nicht ausgeschöpft worden sei. Allein
        im laufenden Jahr benötigten deutsche Unternehmen aber
        voraussichtlich 32 000 Experten aus Nicht-EU-Ländern,
        die ihrerseits 57 000 Arbeitsplätze für Inländer
        schaffen könnten. Der Präsident des Bundesverbands der
        mittelständischen Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, forderte,
        die Green-Card zeitlich unbeschränkt und auch außerhalb des
        IT-Sektors zu vergeben.  
        Quelle:
        HANDELSBLATT, Dienstag, 20. März 2001